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Richtige Ernährung und Therapie bei Histaminintoleranz

Was ist Histamin?

Histamin ist eine natürliche Substanz (biogenes Amin). Es wird über die Nahrung aufgenommen und kann im Körper selbst produziert werden. Auch die Aminosäure Histidin, welche über die Nahrung aufgenommen wird, wird im Körper zu Histamin umgewandelt.

Was ist eine Histaminintoleranz?

Generell wird Histamin im Körper durch die Diaminoxidase (ein Enzym) abgebaut. Dieses findet sich vorwiegend im Darm. Ein Ungleichgewicht zwischen anfallendem bzw. aufgenommenen Histamin und Histaminabbau kann zu den typischen Beschwerden führen. Man spricht von einer Histaminintoleranz oder Histaminunverträglichkeit.

Wann kommt es zu einer Histaminintoleranz?

Eine Histaminintoleranz kann generell durch einen verlangsamten Histaminabbau im Darm enstehen, oder auch nur vorübergehend auftreten, wenn der Darm durch verschiedene Erkrankungen nicht im Gleichgewicht ist. Sie kann sekundär auftreten, aufgrund einer gestörten Darmflora, häufiger Durchfälle, Antibiotikatherapie etc. Hier ist das Ziel die Darmflora wieder in Einklang zu bringen, was oft ein schwieriges Unterfangen ist. 

Auch Medikamente und Alkohol können die Symptomatik verstärken. Bei enormen Mengen an Histamin aufgenommen werden (z.B. Scromboid Fischvergiftung) können auch normalerweise nicht Histaminintolerante unter Beschwerden leiden.

Wie kann ich feststellen ob ich unter einer Histaminintoleranz leide?

Grundsätzlich kann man mit Tests im Blut und im Stuhl eine Histaminintoleranz feststellen. Leider sind diese aber oft nicht relevant oder aussagekräftig. Der einzige Weg die Diagnose zu sichern, ist eine diagnostische Diät. Dabei wird für ca. 3 Wochen histaminarm gegessen um zu sehen ob sich die Beschwerden bessern. Erst bei Besserung der Symptome kann diese als gesichert angesehen werden. Achtung- es sollten dabei wirklich nur Lebensmittel gemieden werden, die Histamin enthalten. Ansonsten kann das Ergebnis verfälscht werden. Außerdem sollte danach Augenmerk auf die Darmflora gelegt werden um hier auch gleichzeitig eine Therapie der Histaminintoleranz zu erreichen. Lassen Sie sich dafür gerne von mir unterstützen- ich mache einen "rundum Check" und lege Augenmerk auf Darmflora, Vitaminaufnahme und co.- so dass man auch eine Therapie der Histaminintoleranz erreichen kann.

Vereinbaren Sie hier gerne einen Beratungstermin zur Therapie bei Histaminintoleranz: Kontakt

Wo ist Histamin enthalten?

  • Histamin entsteht in der Nahrung durch bakteriellen Abbau von Eiweiß (Histidin). Deshalb sind die größten Histaminmengen in lange gereiften Lebensmitteln zu finden. (Der Gehalt unterliegt aber natürlichen Schwankungen.)

Dazu zählen:

o   Salami

o   lang gereifter Käse

o   konservierter Fisch (geräuchert…)

o   Wein und

o   Sauerkraut

o   Histidinreiche Fische wie Thunfisch, Makrele und Sardinen enthalten häufig besonders hohe Mengen

o   Vorsicht bei Lagerung – eine lange Lagerung kann den Histamingehalt verstärken

 

  • Histaminliberatoren (Histamin Freisetzer)

Sie können Histamin aus den Zellen im Körper freisetzen

o   Salizylate (Aspirin, Aspro…) sowie natürliche Nahrungsmittel getrocknete Datteln, Rosinen, Beerenobst, Aprikosen, Apfelsinen, Ananas, Gewürze wie Curry, Paprika, Thymian, Rosmarin, Salate wie Endiviensalat, Oliven, Radieschen, grüner Paprika

o   Alkohol

o   Zusatzstoffe (Konservierungsmittel wie Benzoate und PHB E210 – 214, E218)

o   Farbstoffe (Azofarbstoffe E102, E110, E122 va. in süß und Backwaren)

o   Nitrite (gepökelte Wurst)

o   Sulfite (Trockenobst, Wein…)

o   Medikamente: Codein, Morphin, Röntgenkontrastmittel

 

  • Biogene Amine

Bestimmte Substanzen werden vor Histamin durch die Diaminoxidase abgebaut. (Dazu zählen Serotonin, Tyramin, Cadaverin, Putrescin oder Phenylalanin). Sie können so die Symptomatik verstärken. Die Wirkungen ähneln außerdem denen des Histamins. Sie sind typischerweise enthalten in:

o   Bananen

o   Walnüsse

o   Schokolade

o   Sojaprodukte

o   Käse

o   Würste

o   Rotwein

 

Welche Symptome kann eine Histaminintoleranz verursachen?

  • Beschwerden im Magen- und Darmtrakt (Durchfall, Übelkeit nach dem Essen, Blähungen, Bauchschmerzen, Magenkrämpfe)
  • Häufige Kopfschmerzen (oft zyklusabhängig bei Frauen) bis hin zur Migräne
  • Verlegte bzw. rinnende Nase, Schnupfen, Verengung im Nasenbereich
  • Husten, Atemwegsbeschwerden bis hin zu Asthma bronchiale
  • Herzrhythmusstörungen (Herzrasen, Herzstolpern, schnellen bzw.
  • unregelmäßiger Pulsschlag)
  • niedriger Blutdruck, Tachykardie (beschleunigter Herzschlag)
  • Rötung der Haut, Nesselausschlag (Urticaria), Juckreiz sowie Quaddelbildung (Flüssigkeitsansammlung unter der Haut)
  • Dysmenorrhoe (starke Menstruationsbeschwerden)

 

Die Symptome einer treten üblicherweise zwischen 10min und 2h nach Genuss eines histaminhältigen Nahrungsmittels auf und können aber auch erst bis zu 24h danach auftreten.

 

Übersicht der histaminarmen und histaminreichen Lebensmittel

Die angegebenen Lebensmittel stellen nur eine Richtlinie für die Lebensmittelauswahl dar. Da der Histamingehalt einzelner Lebensmittel starken Schwankungen unterliegen kann, ist es durchaus möglich, dass einige der angeführten Nahrungsmittel in kleinen Mengen vertragen werden oder umgekehrt nicht vertragen werden. Dies ist bei jedem individuell!

Hier können Sie die Liste downloaden:

 

Therapie der Histaminintoleranz

Grundsätzlich erfolgt die Therapie in einem 3 Schritte Programm:

  • histaminarme, diagnostische Diät
  • Kostaufbau
  • individuelle Dauerernährung

Dies sollte immer in Fachbegleitung durchgeführt werden. Bessern sich die Beschwerden nicht, muss weiter nach der Ursache geforscht werden. Außerdem sollte parallel immer die Nährstoff und Vitaminaufnahme, sowie die Ballaststoffaufnahme gecheckt werden. Denn der Darm ist IMMER maßgeblich an Intoleranzen beteiligt, weshalb auch Augenmerk auf eine intakte Darmflora gelegt werden muss. Oft verschwinden die Beschwerden dann sogar von selbst.

Viel Erfolg!