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Über meine Einstellung zum Essen, Gewicht und warum uns Medien dick machen

Wie isst eigentlich eine normalgewichtige Ernährungsberaterin und Diätologin?

Den Satz: Sie sind ja schlank und können essen was Sie wollen – höre ich immer wieder von meinen Kunden/Patienten. Und da muss ich ehrlich sagen, dem ist leider nicht so! Ich stamme aus einer Familie die wirklich sehr sehr gerne und seeeehr viel isst. Wir schaffen es (vor allem in Gemeinschaft bei Verwandtenbesuchen) wirklich Unmengen zu essen! Quasi bis uns schlecht wird. Ja- ich/wir lieben es zu essen. Man muss aber auch sagen, dass ich es auch sehr genieße, gerade wenn etwas unglaublich gut schmeckt. Natürlich kann es auch vorkommen, dass ich dann sehr schnell esse und stopfe (alles andere vorbildlich!). Es sind auch nicht alle meine Familienmitglieder schlank. Im Grunde nur die, die etwas dafür tun und auf ihr Gewicht achten. Also eine genetisch „ besonders glückliche“ Lage kann man somit definitiv ausschließen. Und dabei sieht man – die Genetik ist nicht alles! Bewegung und ein gesunder Lebensstil sind das Um und Auf. Und darauf muss auch ich ständig achten!

Ich kann nicht essen so viel ich möchte!

Nicht selten ist es schon vorgekommen, dass ich nach 1 Woche Griechenland Urlaub mit +2kg nachhause gekommen bin. Fettes Essen, wenig Bewegung, auslassen des Mittagessens und essen von riesen Mengen abends…das schlägt sich bei mir sofort nieder! Und wenn ich mich dann nicht wieder am Riemen reiße, geht das so weiter.

Warum ich auch froh bin, dass ich konsequent auf mein Gewicht achten muss

Ich denke, um ein guter Berater zu sein, muss man schon wissen wovon man spricht. Heißhungerattacken kenne ich nur zu gut. Auch ich habe Phasen, in denen ich NUR essen könnte. Meistens weiß ich dann aber auch woran es liegt und kann Gegenmaßnahmen ergreifen. Und genau diese möchte ich dann auch weitergeben. Was ich glücklicherweise nicht kenne, ist das Belohnungs- oder Frustessen. Hatte ich auch nie und ich kenne das ehrlich gesagt auch von meiner Familie nicht. Es wurde mir quasi auch nie vorgelebt.

Übrigens habe auch ich in der Pubertät begonnen etwas molliger zu werden. Wie das dann so ist, ist dem eine Phase des fast „nichts“ Essens gefolgt, die mich dann auf 48 Kilo gebracht hat. Irgendwann war es mir das glücklicherweise nicht mehr wert (ein Glück für meinen Stoffwechsel, der keine Schaden getragen hat) – wie gesagt ich esse einfach zu gern! Mit Beginn des Studiums habe ich dann immer mehr ein „normales“ Essverhalten wiedererlangt, die Angst vor Kohlenhydraten verloren und wieder einen normalen Bezug zu meinen Mengen bekommen. Mittlerweile wiege ich nun 54 Kilo bei einer Größe von 1,67 und damit fühle ich mich auch wohl. Muskelmasse habe ich nicht sonderlich viel (Muskeltraining ist nicht so meins..), leider habe ich deshalb auch keinen großartigen Grundumsatz, gerade einmal 1300 Kalorien. Dafür wird 3x pro Woche gelaufen. Es hat sicher 5 Jahre gedauert bis ich jetzt an dem Punkt angekommen bin, an dem ich es wirklich richtig genieße! Es ist meine Zeit, in der ich in die Natur komme und diese auch während dessen immer wieder bewundere. Der Kopf wird frei – einfach herrlich. Aber wie gesagt 5 JAHRE! bis ich nun in einem Pulsbereich laufe, in dem ich mich wirklich wohl fühle und in dem es wirklich richtig Spaß macht und gut tut. Allerdings steigere ich mich momentan damit auch nicht – muss ich aber auch nicht!

Was ich in meinen Beratungen mitgeben möchte

Ich möchte den „Druck“ aus dem Thema Essen nehmen. Ein quasi „jonglieren“ von gesunder Ernährung inklusive Ausnahmen. Es muss einfach alles erlaubt sein, aber natürlich kalorienreiche und vitaminarme Speisen nur mit Maß und Ziel. Glücklicherweise ändert sich auch der „Guster“ mit der Zeit. Wer sich jetzt nicht vorstellen kann von Berner Würstl, Schokolade und co. wegzukommen der irrt. Manchmal dauert es etwas, aber der Körper und Kopf gewöhnen sich um. Dann reicht ein kleines Stück der Sachertorte, um die gleiche Befriedigung auszulösen. Und wenn es doch einmal ein Großes ist – was solls, dann wenigstens richtig genießen und bloß kein schlechtes Gewissen haben! DAS WICHTIGSTE IST NIE DEN SATZ: JETZT IST ES EH SCHON EGAL, gewinnen zu lassen. Der tötet jegliche Motivation und gesundes Ernährungsverhalten. Gönnen Sie es sich bewusst mit dem Gedanken: Dieses EINE STÜCK ist jetzt meines und essen Sie es langsam - dann hat man auch wirklich etwas davon!

Gewicht abnehmen ist schwieriger, halten ist leichter

Wer eine Diät mit angemessener Kalorienaufnahme und Kohlenhydrat, sowie Eiweißmenge macht, der kann einen Jojo Effekt ausschließen. Zwischen Gewicht halten und abnehmen sind ca. 500-1000 Kalorien Spanne. Und da geht sich natürlich dann, wenn es nur um das „halten“ geht viel mehr aus. Richtig konsequent muss es deshalb nicht auf alle Ewigkeit sein.

Übergewicht ist keine Schande

Es gibt viele Ursachen für Übergewicht, mangelnde Bewegung, ein schlechter Lebensstil, psychische Ursachen, die Schilddrüse uvm. Der Grundstock unseres Gewichts wird meist schon im Kindesalter gelegt. Passieren dort Fehler und erlernen wir falsches Essverhalten, kann dies Folgen für unseren gesamten weiteren Gewichtsverlauf haben. Aus diesem Strudel wieder heraus zu kommen kann wirklich schwer sein! ABER: Es ist definitiv nicht unmöglich! Die Kraft es zu schaffen steckt wirklich in JEDEM. Stellen Sie sich vor: Das einzige was Ihnen im Weg steht sind Sie selbst. Ausreden gibt es dabei keine. JA manche haben es schwerer, da sie einen stressigen Job haben, da vielleicht ständig Süßes im Büro ist - das Umfeld uns eine Gewichtsabnahme schwerer macht. JA das Leben ist ungerecht. Für manche ist es einfacher, für manche ist es schwieriger. Wir müssen diese Gegebenheiten aber akzeptieren und möglicherweise dann etwas mehr leisten als andere um an unser Ziel zu kommen. Glauben Sie mir – jedem geht es in irgendwelchen Lebensbereichen so – wir haben alle Stärken und Schwächen. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen und sehen Sie es als positive Herausforderung! Jegliche positive Energie hilft Ihnen auch beim Thema Abnehmen, denn sie stärkt uns. Jeder negative Gedanke schwächt uns bei der Erreichung unserer Ziele – wie Kryptonit bei Superman.

Medien triggern Ernährungsstörungen

War der Grundstock unsere Kindheit bezüglich des Essverhaltens vielleicht gar nicht so schlecht, bleiben noch immer die Medien, die uns sagen – Sei schlank! Iss weniger! Bloß keine Kohlenhydrate!

Absoluter Schwachsinn. Nur 10% dessen, was in den Medien wieder gegeben wird ist richtig. Sei es auf ORF, ZDF, der Kronenzeitung… Hier wird nicht unterschieden ob richtig oder falsch, sondern berichtet, was der Konsument hören möchte oder eben ein „Aufhänger“ ist.

Ein weglassen der Kohlenhydrate zum Beispiel führt uns unverweigerlich zu Heißhungerattacken. So können uns auch Medien in eine Essstörung und Übergewicht führen.

Keiner ist perfekt – Rückschläge sind keine Schande

Rückschläge sind NORMAL. Das Schwierigste bei Rückschlägen ist es allerdings die Motivation wieder zu finden. Überlegen Sie sich einen Reißanker für solche Situationen. Ein Bild, ein Brief an sich selbst – was auch immer Ihnen helfen kann die Motivation wieder zu finden! Vermeiden Sie Schuldgefühle und große Ärgernis auf Sie selbst, diese negativen Gefühle rauben uns wieder die notwendige Energie, um weiter zu machen. Akzeptieren Sie Ihre Schwäche und wandeln Sie sie in Stärke um!

Wir können alles schaffen, was wir schaffen möchten!