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Kokosöl –  neues Superfood oder doch nicht?



Kokosnussöl ist seit geraumer Zeit DER Hit in der Beauty Szene. Auch in der Ernährung soll es angeblich positive Effekte auf Herz-Kreislauf Gesundheit und Prävention von Krebs haben. Angeblich fördert es auch die Gewichtsabnahme und hilft gegen Bakterien, Viren und Pilze. Die Internetseiten, die ganz oben erscheinen sobald man nach dem gesundheitsfördernden Kokosöl googelt, sind keine geringeren als z.B. eine der tunesische Online-Marketing Agentur, die schon bei der Vermarktung der Chia Samen als angeblich „unabhängiger“ Informationslieferant aufgefallen ist. Locker und Stanner von der Britsh Nutrition Foundation haben sich mit dem Thema genauer beschäftigt und den Bericht „Coconut Oil – a nutty idea?“ herausgebracht. Was hat es nun mit dem vermeintlich tollen Kokosnussöl auf sich? Hier einige Fakten:

Kokosnussöl wird aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnen und gepresst, extrahiert, RAFFINIERT, GEBLEICHT und DESODORIERT à dadurch entsteht das weiße, feste und geschmackslose Fett, das auch gut erhitzt werden kann.

Fettsäurezusammensetzung

  • 92%! Gesättigte Fette à im Vergleich Butter enthält 52%
  • 6,4 % einfach ungesättigte Fette
  • 1,5% mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Gesundheitsfördernde Eigenschaften?

Diese werden den MCT Fetten zugeschrieben, das sind die mittelkettigen Fettsäuren (6 – 10 C Atome) die leicht verdaulich sind und keine Galle und Lipasen benötigen um verstoffwechselt zu werden (sie gelangen direkt über das Blut zur Leber). Sie haben auch einen geringeren Energiegehalt. Trotzdem – als Gesamtprodukt kann das Kokosöl nicht überzeugen, denn 1. enthält es 92%! gesättigte Fette die ein hohes Risiko für Herz Kreislauf Erkrankungen dar stellen 2. helfen die MCT Fette langfristig nicht beim abnehmen und 3. sind nur 14% des Öls MCT Fette. Im Vergleich sind in der Butter 12% der MCT Fette enthalten.

Wir wissen nun: Kokosnussöl ist kein regionales Produkt, hat keine wesentlichen gesundheitsfördernden Eigenschaften und kann somit nicht als "Superfood" bezeichnet werden. Wer zu Ölen greifen möchte, die die Gesundheit unterstützen der besorgt sich Rapsöl, Walnussöl oder Leinöl. Diese sind nicht nur regionale Produkte (einen Blick auf das Etikett werfen!) sondern haben auch wirklich positive Auswirkung auf unseren Körper.

Quelle: Ernährungsumschau 10/2016.

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